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Insekten-Killer oder Insekten-Freund?

Der Frühling ist da und mit ihm erblüht auch die Natur wieder mit all ihrer Farbenpracht!

Fleißige Hobbygärtner wetteifern miteinander, um das schönste Farbspiel der Blumen in ihrem Garten und ehrlich, es gibt inzwischen wirklich sooo viele verdammt schöne Blumen, dass ich im Gartencenter regelrecht arm werden könnte!

Nebst all der Blütenvielfalt wird die Zahl jener, die sich um das Wohlergehen der Insekten Sorgen machen, immer größer.

Leider bieten sehr viele der Zierpflanzen, die unsere Gärten verschönern und unseren Augen Wohlgefallen bereiten, sehr häufig keine Lebensgrundlage für unsere Insektenwelt.
Die Pflanzen locken mit den prächtigen Farben, aber Futter wird kaum oder gar nicht bereitgestellt.

So fliegt das emsige Bienchen vielleicht von einer Blüte zu nächsten, verschwendet dabei wichtige Zeit und Energie, um dann ohne eine Ausbeute wieder von Dannen ziehen zu müssen.

Die Folgen von Insektensterben werden erst in der letzten Zeit offensichtlicher und ungünstigerweise von vielen noch immer nicht ernst genug genommen.

Weniger Insekten = weniger Bestäubung = weniger Pflanzen/Ernteerträge

Weniger Insekten = weniger Futterquellen für andere Tiere = ein stiller Garten, ohne Vogelgezwitscher und das nächtliche Rascheln des Igels im Laub

Wusstest du, dass in der chinesischen Region Sichuan, Menschen Obstbäume von Hand bestäuben müssen, weil es nicht mehr genug Bienen/Insekten gibt, die diese Aufgabe naturgemäß erledigen?

Dabei könnten wir einen blühenden Garten haben und trotzdem etwas für die Insekten tun, wenn wir darauf achten, dass die Blumen auch wirkliche Futterquellen darstellen und nicht nur schön aussehen.


Einige Pflanzen, die tolle Blüten haben und dennoch insektenfreundlich sind, habe ich für dich mal herausgesucht und nachfolgend aufgelistet:

Lavendel: Lavendel zieht eine Vielzahl von Insekten an, darunter Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Es ist auch eine duftende und schöne Ergänzung zu jedem Garten.

Sonnenblumen: Sonnenblumen sind nicht nur für ihre leuchtenden Blüten bekannt, sondern auch für ihren hohen Nektar- und Pollengehalt, der Bienen und anderen Bestäubern eine wichtige Nahrungsquelle bietet.

Ringelblume/Calendula: Ringelblumen locken Schmetterlinge, Bienen und andere bestäubende Insekten an und sind gleichzeitig pflegeleicht und attraktiv.

Kornblume: Kornblumen sind Wildblumen, die eine Vielzahl von Insekten anziehen und eine hervorragende Ergänzung zu jedem naturnahen Garten sind.

Phacelia: Diese Blume wird oft als Gründünger angebaut, aber sie zieht auch viele Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an.

Fenchel: Fenchel ist eine Futterpflanze für Schmetterlingsraupen und zieht außerdem Bienen und andere bestäubende Insekten an.

Verbene: Verbene produziert eine Fülle von Blüten, die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken.

Salbei: Salbei ist eine weitere Pflanze, die eine Vielzahl von Bestäubern anzieht, und es gibt viele verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen.

Echinacea/Sonnenhut: Echinacea ist nicht nur für den Menschen eine beliebte Heilpflanze, sondern zieht auch Bienen und Schmetterlinge an.

Borretsch: Borretsch produziert blau-violette Blüten, die reich an Nektar sind und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken.

Johanniskraut: Johanniskraut zieht eine Vielzahl von Insekten an, darunter Bienen und Schmetterlinge, mit seinen leuchtend gelben Blüten.

Phlox: Phlox produziert dichte Blütenstände in einer Vielzahl von Farben und ist eine beliebte Wahl für Schmetterlinge und Hummeln.

Mädchenauge: Mädchenauge ist eine pflegeleichte Wildblume, die eine lange Blütezeit hat und viele Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge anzieht.

Kapuzinerkresse: Kapuzinerkresse ist eine ausgezeichnete Pflanze für Bienen und Schmetterlinge und hat außerdem essbare Blüten, die eine schöne und schmackhafte Ergänzung zu Salaten sind.

Malven: Malven produzieren hübsche, farbenfrohe Blüten, die Bienen und Schmetterlinge anziehen und auch eine attraktive Ergänzung zu jedem Garten sind.

Löwenmäulchen: Löwenmäulchen sind eine beliebte Zierpflanze, die eine Vielzahl von Insekten anzieht, darunter Bienen und Hummeln.

Goldrute: Goldrute ist eine spät blühende Pflanze, die viele bestäubende Insekten anzieht und eine wichtige Nahrungsquelle im Spätsommer und Herbst darstellt.

Veilchen: Veilchen sind nicht nur für ihre hübschen Blüten bekannt, sondern auch für ihre frühe Blütezeit, die vielen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle bietet, wenn andere Pflanzen noch nicht blühen.


Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Kräutern und “wilden Blumen”, die natürlich ebenfalls wichtige Futterquellen sind und unseren Garten zieren können, wenn wir lernen unseren Blickwinkel auf “Un”-Kräuter zu verändern.



Löwenzahn: Löwenzahn ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten, da er früh im Frühling blüht und reich an Nektar ist.

Brennnessel: Brennnesseln sind nicht nur für ihre Brennhaare bekannt, sondern auch für ihre Blüten, die eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge, wie den Admiral, und andere Insekten sind.

Taubnessel: Die Blüten der Taubnessel ziehen eine Vielzahl von Insekten an, darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, und bieten eine frühe Nahrungsquelle im Frühjahr.

Rotklee: Rotklee produziert auffällige rote Blüten, die Bienen und Schmetterlinge anziehen und gleichzeitig Stickstoff im Boden fixieren können.

Weißklee: Weißklee ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber und bildet oft dichte Teppiche im Garten.

Sauerampfer: Sauerampfer produziert kleine, unscheinbare Blüten, die Bienen und andere Insekten anziehen und auch kulinarisch verwendet werden können.

Breit-/Spitzwegerich: Wegerich ist eine robuste Wildpflanze mit unscheinbaren Blüten, die eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insektenarten darstellen.

Schafgarbe: Schafgarbe produziert flache Blütendolden, die eine Vielzahl von Insekten anziehen, darunter Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen.

Knoblauchsrauke: Knoblauchsrauke ist eine essbare Wildpflanze, die weiße Blüten produziert, die Bienen und andere bestäubende Insekten anziehen.

Giersch: Giersch ist eine weit verbreitete Wildpflanze mit kleinen, weißen Blüten, die von Bienen und anderen Insekten besucht werden.

Baldrian: Baldrian produziert duftende Blüten, die Bienen und Schmetterlinge anziehen und oft in naturnahen Gärten zu finden sind.

Klatschmohn: Klatschmohn ist eine auffällige Wildblume mit leuchtend roten Blüten, die von Bienen und Schmetterlingen besucht wird.

Ackerwinde: Ackerwinde produziert kleine, weiße Blüten und ist eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten.

Lungenkraut: Lungenkraut ist eine früh blühende Pflanze mit blauen Blüten, die Bienen und Hummeln anzieht und oft in schattigen Bereichen wächst.

Kerbel: Kerbel produziert weiße bis rosa Blüten, die von Bienen und Schmetterlingen besucht werden und auch kulinarisch verwendet werden können.

So kannst du eine vielfältige Futterbar für Insekten in deinem Garten bereiten und hast zugleich schöne Blüten und so manches Kraut ist für Küche, Bad und die Hausapotheke auch noch eine mehr als wertvolle Ergänzung!



Zusätzlich kannst du deinen Garten “Insektenfreundlicher” gestalten, wenn du folgende Dinge beachtest:


– Natürlich sollten Chemikalien zur Unkrautvernichtung in deinem Garten keinen Platz haben!

– Lass auch mal Fünfer gerade sein,- dein Garten muss nicht “wie geleckt” aussehen.
Wenn du dich zum Rasenmähen genötigt fühlst, dann versuche wenigstens hier und da ein paar Ecken stehenzulassen, um als Futterquelle und Rückzugsort dienen zu können.

Auch Totholz, Steinhaufen, Natursteinmauern und ein Laubhaufen bieten einer Vielzahl an Insekten und anderen kleinen Tieren Schutz.

Geeignete Wasserquellen im Garten verteilen.
Idealerweise sollte es sich dabei um flache Gefäße handeln, die “Landeplätze” haben.
Eine einfache, flache Schale mit einem gut platziertem Stein reicht da schon vollkommen aus.
Regelmäßig den Wasserstand und die Qualität kontrollieren.

Lichtverschmutzung in der Nacht vermeiden!
Hier und da ein paar Solarlämpchen, die den Garten mit schwachen Lichtakzenten zum Träumen einladen, sind völlig in Ordnung.
Es sollte nur nicht zu hell und zu viel werden,- nachtaktive Insekten werden durch den Lichtschein angelockt, was sie stören und ihre Orientierung beeinträchtigen kann.

Seien wir mal ehrlich: Gibt es was Herrlicheres, als so eine richtige Wildblumenwiese? <3